Navigation
- Chemie
- Gas
- Sicherheit
- Didymium
Chevron-Perlen gibt es seit etwa 1500, sie wurden zuerst in Venedig hergestellt und bald in die ganze Welt exportiert. Besondere Bedeutung erlangten sie in der Mitte des 19. Jh. im Afrikahandel. Auch heute noch sind alte Perlen dort auf den Märkten zu finden.
Vermutlich sind sie die bekanntesten Glasperlen überhaupt.
Andere Namen für diese Perle: Rosetta (Italien), Sternperlen („starbeads“), Aggryperlen (alter Name).
Charakteristisch ist das Streifenmuster parallel zum Fädelkanal und das sternförmige Muster mit den Löchern als Mittelpunkt.
Das Produktionsgeheimnis wurde (unter Androhung der Todesstrafe) lange Zeit von Muranos Perlenmachern sorgsam gehütet. Als einige von ihnen nach Holland flohen, wurden auch dort Chevron-Perlen hergestellt.
Sie bestehen meistens aus 7 Schichten in den Farben blau, weiß und rot, seltener gibt es sie in einer anderen Zahl von Lagen oder Farben.
Bei der Herstellung nimmt der Meister die erste Farbe mit einer Glasbläserpfeife auf und bläst hinein, so dass mittig ein Loch entsteht. Dann glättet er die Masse auf einer Eisenplatte und taucht sie in geschmolzenes Glas einer anderen Farbe, um dann erneut zu glätten. Jetzt wird der Glaszylinder in eine Form gepresst, um das sternförmige Muster zu erzeugen und wieder mit Glas überstochen. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis die gewünschte Anzahl Lagen erreicht ist.
Ein zweiter Handwerker nimmt nun etwas geschmolzenes Glas mit einem Eisenstab auf, damit dieser am Ende des Zylinders haftet. Dann ziehen die beiden das geschmolzene Glas auf extreme Länge, bis die gewünschte Stärke erreicht ist. Nach dem Abkühlen wird das Glasrohr in perlengroße Stücke zerschnitten, die man an den Enden anschleift, damit das charakteristische Zickzackmuster am Perlenrand sichtbar wird.
Auch heute werden sie noch in Murano, aber auch in Amerika und Asien hergestellt. Die enorme Vielfalt an Mustern, Formen und Farben macht sie für Sammler besonders interessant.
Alternativ sind auch handbemalte Perlen zu finden, die das Muster nachahmen oder Perlen aus Fimo.
Beitrag von Gunnar Haag
Zurück zu "Perlenarten"